Unter der Rubrik „E-Food Logistik“ werde ich in Zukunft neue Distributionskonzepte für den Versand von Lebensmittel aus dem Internet vorstellen.
In diesem ersten Post, stelle ich daher eine Lösung vor, mit der noch am selben Tag Waren den Kunden erreichen. Denn die „letzte Meile“, als Inbegriff des Übergangs der Ware an den Kunden und somit einer Verlagerung des Point-of-Sales (POS), stellt die Logistik vor neue Herausforderungen.
Mit einer flexiblen Aufgabe der Bestellungen von Waren rund um die Uhr per Internet oder Telefon, und den Anforderung der Kunden, Waren so schnell wie möglich zu erhalten (Studie „Einkaufen 4.0“), sind viele Pureplayer überfordert. Eine leistungsfähigere Logistik durch neue Ansätze kann daher in Zukunft auch Frischesortimente für den Kunden täglich verfügbar machen.
Postmates ist ein Konzept, welches im vergangenen Jahr auf der “TechCrunch Disrupt”-Konferenz von den Gründern vorgestellt wurde. Das Unternehmen beschreibt sich selbst als “revolutionary same day urban logistics and delivery platform” und plant, Güter innerhalb einer Stadt in unter einer Stunde ausliefern zu können. Die Get-it-Now Beta wurde im April bereits gelauncht. Mit Hilfe dieser Beta kann in ausgewählten Einzelhandelsgeschäften gekauft werden und die Ware im Anschluss direkt nach Hause geliefert werden.
Das Konzept funktioniert im Grunde wie mytaxi nur mit Kurierdiensten und könnte somit für die Zukunft des E-Food Markt von hoher Bedeutung sein. Denn gerade die City Logistik stellt die großen Anbieter vor enorme Herausforderungen. Die Leerlaufzeiten bei Booten und Kurierdiensten werden hier sinnvoll genutzt. Sobald ein Auftrag reinkommt, meldet sich der erste freie Kurier der sich in der Nähe des Auslieferungs- oder Abholortes befindet. Nach einer Identifizierung per Foto erfolgt der Auftrag.
Mit Tiramizoo.com ist dies auch schon in 12 deutschen Städten möglich. Das Münchener Unternehmen bietet den Service seit nun mehr einem Jahr an. Einzelhändler können sich online registrieren und das Tiramizoo- Plugin als Lieferoption, in ihren Webshop integrieren. Wie das Konzept von Lebensmitteleinzelhändlern akzeptiert wird ist leider nicht bekannt.
Fest steht, dass auch große Dienstleister in der Same-Day-Delievery Aufholbedarf sehen, wie die 2 Millionen USD Investition von UPS in das Londoner Startup Shutl zeigt. Welche Lösung sich in Zukunft hier durchsetzen wird, ist weiter spannend.
Der Newsletter des Internet World Business Magazines vom 24.09 zitierte den Gründer des e-Food Händlers LeShop, Dominique Locher zur Same-Day-Delivery. So ist er hingegen der Auffassung man könne auf Same-Day-Delivery verzichten, da man nur Spontankäufer ansprechen würde – und man deren Warenkörbe nicht rentabel ausliefern könne. So verstehe man sich bei LeShop eher als Dienstleister als als Retailer. Ob dies auch für den deutschen Markt gilt, ist abzuwarten.