Dr. Florian Siedenburg von der EcoCool Gmbh zeigt uns in einer neuen Serie auf welche Punkte man beim Versand frischer Lebensmittel besonders achten sollte. In unserer ersten Ausgabe werden grundlegende Aspekte bei der Auswahl des richtigen Verpackungsmaterials unter die Lupe genommen.
Der Versand frischer Lebensmittel stellt den Versandhändler vor spezifische Anforderungen. Dies beginnt bereits mit der Auswahl der zu versendenden Waren: Da der Kunde keine Möglichkeit hat, die Ware vor dem Kauf in Augenschein zu nehmen, sollte die Ware nicht nur frisch und von hoher Qualität sein (was als selbstverständlich vorausgesetzt werden sollte), sondern auch optisch höchsten Ansprüchen genügen. Daher ist eine ausführliche Qualitätsprüfung der Ware vor dem Versand notwendig. Während im stationären Handel bspw. Druckstellen bei Bananen geduldet werden, ist der Kunde beim Distanzhandel umso kritischer, was die Optik der Ware angeht.
Die Auswahl der richtigen Verpackungsart
Als nächstes sollte die Art des Versands geklärt werden. Die Mehrwegversandverpackung wird von vielen Versendern aufgrund des (vermeintlich) geringeren Ressourcenverbrauchs häufig als Idealvorstellung angesehen, in der Realität stehen diesem Konzept aber erhebliche logistische Schwierigkeiten und -Kosten entgegen, weshalb das Konzept nur für wenige Versender wirtschaftlich tragfähig ist. Hinzu kommt, dass man mit einer Retourensendung den Verbraucher um einen Hauptvorteil der Onlinebestellung bringt, nämlich den Zeit- und Komfortgewinn. Somit bleibt der Hauptdistributionskanal für den Online Lebensmittelhandel der klassische Paketdienst inklusive seiner Premiumangebote Express- und Same-Day-Zustellung.
Eine der größten Herausforderungen, gerade auch für E-Food Start-Ups ist denn auch die Wahl einer geeigneten Kühlverpackung. Hierbei gilt es, den bestmöglichen Kompromiss aus Isolationswirkung und Kosten zu finden, wobei in der Regel ein direkter Zusammenhang zwischen den beiden besteht.
Auf folgende Aspekte bei der Auswahl der Verpackung sollten Sie besonders achten:
- Die Verpackung sollte nach außen hin stabil genug sein, um normalen Transportbelastungen standzuhalten.
- Die Verpackung sollte so klein wie möglich sein, damit man nicht für unnötiges Verpackungsmaterial (und ggf. Füllstoffe) bezahlen muss und nicht zu viel „Luft verschickt“, die schließlich jede Menge Wärme in das Paket bringt und somit zu Lasten der Temperaturführung geht, bzw. zu einem größeren Kühlmittelbedarf führt.
- Die Isolation in Verbindung mit Kühlelementen sollte so gewählt sein, dass eine Temperaturführung unterhalb von 8°C über 24, besser 36 Stunden gewährleistet wird.
- Die eingesetzten Stoffe müssen für den Kontakt mit Lebensmitteln geeignet sein
Ein Standardprodukt, welches diese Anforderungen erfüllt, ist die klassische Styroporbox (ggf. in Verbindung mit einem Umkarton), die jedoch auch einige spezifische Schwächen aufweist. So sind Styroporboxen extrem lagerintensiv und sorgen beim Kunden für einen hohen Entsorgungsaufwand. Es ist schwierig oder mit extrem hohen Werkzeugkosten verbunden, individuelle Formate zu realisieren.
Eine Alternative, die von einigen E-Food Anbietern genutzt wird, stellt das Inlay-Verpackungssystem von EcoCool dar. Hierbei wird eine beidseitig mit reflektierender Aluminiumfolie beschichtete, doppellagige Bläschenfolie in einen stabilen Versandkarton eingesetzt. Das passend für das jeweilige Kartonformat gestanzte Inlay wird zusammen mit dem Umkarton flachliegend und somit platzsparend angeliefert und vom Versender mit einem Handgriff in den aufgestellten Versandkarton eingesetzt. Je nach Format und Konfiguration mit Kühlelementen erreicht die Inlay Verpackung eine Temperaturführung von bis zu 30-48 Stunden bei einer Außentemperatur von ca. 25°C. Neben den fünf Standardformate in unterschiedlichen Größen (4-30L), ist fast jedes individuelle Format gegen vergleichsweise geringe Formkosten darstellbar. Dies ist besonders dann sinnvoll, wenn der Versender bereits eingeführte Versandkartonagen weiternutzen möchte.
Für den Verbraucher ist die Inlay Verpackung vergleichsweise einfach zu entsorgen: Der Versandkarton wird im Papiermüll entsorgt und das Inlay kann platzsparend im Restmüll entsorgt werden.
In unserer zweiten Ausgabe von „Frisch wie vom Markt- Was Sie beim Versand frischer Lebensmittel beachten sollten“ zeigen wir Ihnen, was Sie bei der Auswahl der richtigen Kühlelemente beachten sollten.
Dr. Florian Siedenburg ist stellvertretender Geschäftsführer der EcoCool GmbH einem Anbieter von effizienten und wirtschaftlichen Verpackungssystemen und -komponenten für die Logistik temperatursensibler Güter. Die Produktpalette von EcoCool umfasst Lösungen für die hohen Anforderungen an Verpackung, Kühlung und Überwachung temperaturempfindlicher Güter. Für spezielle Kundenanforderungen können aus einer breiten Palette von Einzelkomponenten individuelle Lösungen entwickelt werden.
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